Monat: September 2019

und jetzt will ich nicht zurück.

Ich will nicht. Ich prokrastiniere gerade schon 5 Stunden lang und sollte mich einfach an die Arbeit setzen. Aber ich will nicht.

Ich will nicht zurück in meinen Alltag.

Eine Woche war ich jetzt nicht da. Eine Woche lang hatte ich Abstand von den Dingen, die normalerweise mein Leben bestimmen.

Und jetzt will ich nicht zurück.

Ich will mich in meinem Zimmer bleiben, die fünfte Staffel von Brooklyn 99 zu Ende gucken, zwischendurch Lana Del Rey hören und Schokoladencroissants essen.

Ich will mich nicht um die Schule kümmern müssen. Ich will mich nicht auf meine Klausuren vorbereiten. Ich will nicht unter dem Druck stehen, gute Ergebnisse zu liefern. Druck, den ich mir selber machen.

Ich habe Angst zu versagen.

Ich will meine Freunde nicht wieder sehen.

Manche, weil ich nicht anders kann, als gereizt auf jede ihrer Handlungen zu reagieren, weil ich weiß, dass unsere Freundschaft eigentlich schon längst vorbei ist und ich will, dass sie das auch wissen und dass sie diese Tatsache mit Schmerz und nicht mit Gleichgültigkeit behandeln.

Manche, weil ich sie in letzter Zeit zu oft gesehen habe. Weil ich ein Mensch bin, der Abwechslung braucht. Weil ich gerne Zeit mit anderen Menschen verbringen würden, ohne dass meine Freunde es mir übel nehmen, dass ich dadurch weniger Zeit mit ihnen verbringe. Weil es Dinge gibt, die ich ihnen sagen muss, aber nicht sagen kann, weil ich nicht weiß, wie und auch nicht was genau.

Ich will meine Augen schließen und auf Pause drücken. Auf Pause von all diesen Dingen, die ich nicht mehr sehen will. Auf Pause von meinem Alltag. Und dann, irgendwann später, wenn ich meine Kraft wieder gesammelt habe und ich dazu bereit bin, will ich wieder auf Weiter drücken und all das kann wieder weiter gehen.

Aber noch nicht jetzt.

Leider ist das Leben kein Film und auch nur lebendig, weil es immer weiter geht. Also kann ich nicht inne halten, nur weil es mir gerade so beliebt.

Ich werde mich an meinen Schreibtisch setzten müssen und mich auf meine morgige Klausur vorbereiten, genauso wie auf alle weiteren und außerdem all das wiederholen, was ich in der letzten Woche verpasst habe. Ich werde meine Freunde wiedersehen und mit ihnen reden, aber manchen werde ich nicht sagen können, was ich ihnen sagen will. Weil ich nicht so genau weiß, was das überhaupt ist.

Ich werde jetzt also aufstehen, lüften, Lana Del Rey ausschalten, mein Schreibtisch aufräumen und mit all diesen Dingen anfangen. Weil ich es mir selber schwerer mache, als es ist.